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Integrationsbezeichnungen und -definitionen

Damit Sie mit den Einzelheiten der Integration von Arcserve Backup und Arcserve Replication vertraut werden können, müssen Sie zunächst einige der von den Produkten verwendeten Bezeichnungen und Definitionen verstehen.

Bei der Integration werden folgende Bezeichnungen und Definitionen verwendet:

Szenario

Ein Arcserve Replication-Szenario ist die Grundlage für die Verwaltung der Vorgänge im System. Ein Arcserve Replication-Szenario beinhaltet immer mindestens einen Masterserver und einen Replikatserver. Außerdem können mehrere Szenarien auf einem einzelnen Server laufen.

Bei einem Szenario handelt es sich um eine Struktur, die Folgendes beschreibt:

Hinweis: Arcserve Backup unterstützt ausschließlich Dateiserver-, MS Exchange- und SQL Server-Szenarien.

Masterserver

Der Masterserver ist der aktive Server oder Betriebsserver, mit dem Sie aktiv Daten ändern können (lesen und schreiben). Alle Änderungen, die zu irgendeiner Zeit auf dem Masterserver vorgenommen werden, werden kontinuierlich in Echtzeit erfasst und auf einen oder mehr verbundene Replikatserver übermittelt (oder repliziert), so dass alle Replikatservers zu jeder Zeit eine exakte Kopie der Daten auf dem Masterserver enthalten.

Replikatserver

Der Replikatserver ist der passive Server. Dies ist der Server, auf dem Daten nicht geändert werden können (schreibgeschützt), außer durch die vom Masterserver replizierten Änderungen. Mehrere Replikatserver können mit einem einzigen Masterserver verbunden sein. Bei der Synchronisierung der replizierten Daten mit dem Masterserver werden die Daten der Server verglichen, und nur die auf dem Masterserver vorgenommenen Änderungen werden an die Replikatserver gesendet, so dass der WAN-Verkehr minimiert wird.

Kontinuierlicher Datenschutz (Continuous Data Protection, CDP)

Bei kontinuierlichem Datenschutz (Continuous Data Protection, CDP) handelt es sich um die Möglichkeit, Daten nicht nur auf einen isolierten, vorherigen Stand wiederherzustellen, z. B. bei einer täglichen bzw. wöchentlichen Sicherung oder Snapshot, sondern Daten auf einen beliebigen Zeitpunkt in der Vergangenheit wiederherzustellen. Falls ein Virus auftritt, können Sie dadurch eine Wiederherstellung auf einen Zeitpunkt nur Minuten vor dem Auftreten des Virus mit so gut wie keinem Datenverlust und einer sehr schnellen Wiederherstellungszeit durchführen.

Failover

Die Failover-Funktion erkennt, wenn eine geschützte Anwendung auf dem Masterserver ausfällt, und schaltet (entweder automatisch oder manuell aktiviert) auf einen bestimmten Replikatserver mit so gut wie keinem Daten- und Zeitverlust um. Wenn ein Masterserver ausfällt oder zur Wartung ausgeschaltet werden muss, tritt ein synchronisiertes Replikat (lokal oder an einem Remote-Standort) sofort und automatisch an seine Stelle.

Datenrücklauf

Das Zurückspulen von Daten ist eine Wiederherstellungsmethode, die ermöglicht, Daten an einen Zeitpunkt (Zurückspulpunkt) zurückzuspulen, bevor sie beschädigt wurden. Diese eingebaute Zurückspultechnik findet auf dem Replikatserver statt, und das Zurückspulen von Daten auf einen vorherigen Status kann ausschließlich auf dem Replikatserver durchgeführt werden.

Zurückspulpunkt

Ein Zurückspulpunkt ist ein Kontrollpunkt in einem Zurückspulprotokoll, der ein Ereignis oder einen Vorgang markiert. Die tatsächlich gespeicherten Informationen beinhalten den Vorgang, mit dessen Hilfe das Ereignis rückgängig gemacht wird, falls der Zurückspulpunkt aktiviert wird. Bei der Datenwiederherstellung werden diese Zurückspulpunkte oder Lesezeichen im Zurückspulprotokoll verwendet, um die aktuellen Daten auf einen vorherigen Stand zurückzusetzen.

Assured Recovery

Assured Recovery ermöglicht Ihnen eine effektive Prüfung Ihres Disaster Recovery-Servers, indem die Anwendung tatsächlich ausgeführt wird und Daten geändert werden, ohne dass Ihre Betriebsumgebung oder Ihre vorher replizierten Daten in irgendeiner Weise beeinflusst werden.

Mit Assured Recovery können Sie transparente, nicht beeinträchtigende Prüfungen eines replizierten Daten-Snapshots durchführen, um Anwendungsdienste zu starten und alle notwendigen Vorgänge auszuführen, die zur Integritätsprüfung der Daten auf dem Replikatserver erforderlich sind. Assured Recovery bietet diese Funktionalität, ohne Ihre Systeme während der Prüfung jemals ungeschützt zu lassen, ohne die Verfügbarkeit der Betriebsanwendungen in irgendeiner Weise zu stören und ohne nach Abschluss der Prüfung eine erneute Datensynchronisierung durchführen zu müssen.

Unterbrechungsmodus

Mit dem Unterbrechungsmodus wird die Übermittlung von Änderungen an den unterbrochenen Replikatserver vorübergehend unterbrochen. Änderungen werden weiterhin auf einer Spule aufgezeichnet, bis die Replizierung wieder aufgenommen wird, so dass keine erneute Synchronisierung erforderlich ist. Nachdem die Replizierung wieder aufgenommen wurde, werden die angesammelten Änderungen dann übermittelt und übernommen, ohne dass eine vollständige erneute Synchronisierung der Daten erforderlich ist.

Wenn Sie ein Szenario sichern, bei dem Assured Recovery konfiguriert ist, ist die Sicherung anwendungskonsistent und erfordert nach der Wiederherstellung keine Anwendungs-Recovery. Wenn Sie allerdings ein Szenario sichern, bei dem der Unterbrechungsmodus aktiviert ist (Assured Recovery ist nicht konfiguriert), erfordert die Sicherung abhängig vom Status der Anwendung zum Zeitpunkt der Sicherung eventuell eine Anwendungs-Recovery nach der Wiederherstellung.

Synchronisierung

Bei der Synchronisierung werden Daten auf dem Replikatserver mit den Daten auf dem Masterserver synchronisiert. Um den Masterserver und den Replikatserver ordnungsgemäß zu synchronisieren, werden die beiden zugehörigen Dateistrukturen verglichen, um festzustellen, welche Inhalte (Dateien und Ordner) auf dem Masterserver fehlen oder sich von den Inhalten auf dem Replikatserver unterscheiden. Es gibt folgende Synchronisierungsebenen:

Replizierung

Bei der Replizierung werden identische Kopien der Dateien und Datenbanken durch Echtzeit-Erfassung von Dateiänderungen auf Byte-Ebene auf dem Masterserver beibehalten. Diese erfassten Änderungen werden asynchron an die Replikatserver übermittelt. Da bei der Replizierung die Quelldaten kontinuierlich auf einem anderen Rechner aktualisiert werden, enthält ein Replikatserver zu jeder Zeit die gleichen Daten wie der Masterserver. Um Versuchen vorzubeugen, in Gebrauch befindliche Dateien wiederherzustellen, sollte die Anwendung nicht ausgeführt werden (offline sein).

Einheit

Definiert die Granularitätsebene der Einzelheiten für Sicherungs- und Wiederherstellungszwecke bei einem Arcserve Replication-Szenario. Die Granularitätsebene für eine Einheit beruht auf dem Szenariotyp.

Dateiservereinheit

Bei einem Dateiserver-Szenario stellt eine Einheit alle Dateien und Verzeichnisse dar, die zu demselben Volume auf einem Masterserver gehören.

Beispielsweise bilden die Inhalte des Laufwerks C: auf einem Masterserver eine Einheit, während die Inhalte des Laufwerks D: eine separate Einheit bilden.

SQL Server-Einheit

Bei einem SQL Server-Szenario stellt eine Einheit eine SQL-Datenbank dar.

Z. B. bilden die Inhalte der Mitarbeiterdatenbank für Unternehmen A auf dem Masterserver eine Einheit, während die Inhalte der Mitarbeiterdatenbank für Unternehmen B eine separate Einheit bilden.

MS Exchange-Einheit

Bei einem MS Exchange-Szenario stellt eine Einheit eine MS Exchange-Speichergruppe dar. Der Name der Einheit entspricht dem Namen der MS Exchange-Speichergruppe.